Fernsehen als Krimi – Improvisationstheater „Subito“ im Thalhaus |
aja. Ganz was Neues beim Impro-Theater im Thalhaus! Zum Wiesbadener Krimiherbst wollte natürlich auch die regelmäßig in der Spielstätte im Nerotal auftretende Gruppe „Subito“ ihren Beitrag leisten und einen Krimi-Special-Abend zeigen. Normalerweise funktioniert Impro-Theater quasi auf Zuruf aus dem Publikum – da werden Schauplätze, Hauptdarsteller, Gefühlslagen abgefragt und die Schauspieler reagieren prompt auf diese ihnen zugespielten Bälle. Diesmal aber war es nicht das Publikum, sondern das Fernsehprogramm, das die Inspiration lieferte. Videobeamer, Leinwand und Fernbedienung standen parat, und die Funktion der Zuschauer war diesmal nur, das Programm auszuwählen, aus dem dann ein paar Sekunden zu sehen waren. Und daraus komponierten die vier Subito-Spontis Bernhard Mohr, Helga Liewald, Peter Fischer und Wolfgang Vielsack flugs ihre Mini-Krimis – denn einen Toten musste es dabei schon immer geben. Was lief so im Fernsehen? Freitags natürlich auch gern mal ein richtiger Krimi, aber auch in die Tchibo-Werbung schaltete man mal rein, in ein Fußballspiel, den Wetterbericht oder eine Reportage über die Bundeswehr. Eine echte Herausforderung, daraus jeweils eine Leiche zu produzieren. Das Fußballspiel inspirierte zum am Pausensnack erstickenden Kommentator, die Werbung zum sinistren „Tchibo-Mann“. Wahnsinnige Schönheitschirurgen, Ganoven aus Hongkong und Polizisten-Anfänger und mehr skurriles Personal spielte ebenfalls mit. Und ein Sender hatte auch Volksmusik im Programm – daraus entstand dann der wohl nie wieder zu hörende „Würzburg-Wolfsburg-Wolfgang-Song“. Das ist das Besondere der Impro-Abende: Diese Mischung gibt´s immer nur einmal. Die spezielle Fähigkeit zur schnellen Reaktion kann man zwar trainieren, so die Mitglieder der Truppe, aber auch für sie ist jeder neue Auftritt Überraschung und Herausforderung zugleich. Dass sie dies Metier nahezu perfekt beherrschen, bewies dieser sprühend komische Abend . |